Katzenmilch mal anders Februar 2013


Fliegenpilz, Vogelfeder, Schlangengift und Schwefelpulver - das klingt wie Zutaten für einen Zaubertrunk. Keine Sorge, solche Mixturen gehören definitiv in das Reich der Mythen und Märchen! Jedoch schenkt uns die homöopathische Zubereitung jedes einzelnen Naturmaterials wertvolle Arzneimittel, welche zur Behandlung chronischer Erkrankungen eingesetzt werden können. Diese Form der homöopathischen Behandlung setzt voraus, dass der Therapeut die tiefliegende Störung der Lebenskraft eines Patienten erkennt, einen inneren Konflikt, eine festverankerte Sichtweise im Menschen, die Stress erzeugt und krank macht. Eine umfangreiche Befragung des Betroffenen ist daher unerlässlich.

Die Ausgangsmaterialien für homöopathische Arzneimittel stammen z.B. aus der Pflanzenwelt, dem Reich der Mineralstoffe und sie werden aus Tierprodukten gewonnen. Nur geringste Mengen des Grundmaterials sind notwendig. Sie durchlaufen ein Herstellungsverfahren nach streng festgelegter Verdünnungs- und Verreibungsvorschrift (Potenzierung). Nach und nach verschwindet so die eigentliche stoffliche Grundsubstanz in der Zubereitung und die besondere, energiereiche Arzneiwirkung entsteht. Wir nehmen sozusagen kein „Gift“ mehr zu uns, sondern profitieren nur noch von der positiven Wirkweise der Zubereitung.

Verdünnt (potenziert) wird das Ausgangsmaterial mit Alkohol oder Milchzucker im Verhältnis 1:10 (D-Potenz) oder 1:100 (C-Potenz). Deklariert wird die homöopathische Arznei mit dem lateinischen Namen der Ausgangssubstanz, dem Mischverhältnis (D oder C) und wie oft das Mischverhältnis wiederholt wurde. In höher potenzierter homöopathischer Arznei befindet sich also kein stoffliches Atom des Ausgangsmaterials mehr. Bei giftigen Pflanzen wie dem Stechapfel (STRAMONIUM), dem toxischen Mineral Arsen (ARSENICUM ALBUM) oder dem Schlangengift (LACHESIS) ist das von großem Nutzen, da hier keine stoffliche Vergiftung stattfinden kann. Ferner entsteht kein Problem bei Substanzen, die naturgemäß uns evtl. ekeln, unangenehm riechen, schmecken oder in der eigentlichen Form nicht einzunehmen wären. Ich denke da an Steinöl (PETROLEUM), an Schwefel (Sulfur) oder an Vogelfeder (ANSER ANSER, Gänsefeder). Üblicherweise werden homöopathische Arzneimittel in flüssiger Form oder als Milchzuckerkügelchen, auch Globuli genannt, angeboten.

Bei diesem Herstellungsverfahren lässt nichts mehr auf die Ausgangssubstanzen schließen. Säugetiere wie der Hund (LAC CANINUM), der Delfin (LAC DELPHINUM), der Löwe (LAC LEONIUM) oder die schon erwähnte Hauskatze (LAC FELINUM) sind nur einige Beispiele für Lieferanten der sogenannten homöopathischen „Milchmittel“. Hier wird eine kleinste Menge Milch der säugenden Muttertiere verwendet. Die Emotionen des Tieres, das Verhalten, sein Charakter und die Lebensweise fließt in das homöopathische Mittel mit ein und ist bei der Differenzierung innerhalb der Gruppierung sehr wichtig. Biologische Kenntnisse können dem Therapeuten auch sehr hilfreich sein.

Menschen, die eine homöopathische Arzneimittelzubereitung dieser Tiergruppe benötigen, tragen z.B. das Thema der fehlenden mütterlichen Versorgung und Bindung in sich. 

 

© Heidi Schröder